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Blutzucker-Belastungsprobe (oraler Glucosetoleranz-Test, oGTT) - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
Name - Info - Referenzbereiche - Diabetesgrenzen - Erhöhte Blutzuckerwerte bei Belastung - "Falsch-normale" Werte
 
IN VIER SÄTZEN:
Bei der Blutzucker-Belastungsprobe wird nach dem Trinken einer Zuckerlösung mehrmals der Blutzuckerspiegel bestimmt. Auch der Gesunde zeigt dabei einen gewissen Anstieg des Blutzuckers. Fällt der Anstieg etwas höher aus, spricht dies für das Vorliegen einer gestörten Zucker-Toleranz. Noch stärkere Erhöhungen sprechen für eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
   
NAME:
Oral kommt aus dem Lateinischen und heißt "zum Mund gehörig". In der Medizin steht "oral" oft für die Aufnahme über den Mund, also schlucken. Der Name Glucose kommt vom griechischen Wort für "süß", glykys. Toleranz-Test: wie gut toleriert man die Zuckergabe.
Im Klinikjargon auch oft kurz Zuckerbelastung oder Blutzuckerbelastung genannt.
   
INFO:
Informationen über Blutzucker und Steuerung des Blutzuckerspiegels finden Sie im Kapitel Blutzucker.

 

Wann führt man eine Blutzucker-Belastungsprobe durch?
Die Blutzucker-Belastungsprobe dient dem Nachweis der Zuckerkrankheit. Als Suchtest beim scheinbar Gesunden wird die Blutzucker-Belastungsprobe nicht empfohlen. Dazu ist sie etwas zu aufwändig.
Anlässe, eine Blutzucker-Belastungsprobe durchzuführen, sind:

  • Hinweise für das Vorliegen einer Zuckerkrankheit
  • Andere Labortests (Blutzuckerspiegel, Hämoglobin A1c), die auffällige aber nicht eindeutige Ergebnisse liefern
  • Zucker im Harn
  • Schwangerschaft

Wenn bereits die normalen Blutzuckerwerte einen Diabetes nachweisen, sollte der Test nicht durchgeführt werden.

 

Wie führt man die Blutzucker-Belastungsprobe durch?
Da gibt es sehr viele Varianten. Allen gemeinsam ist, dass eine bestimmte Menge Zucker zugeführt wird. Dann beobachtet man durch mehrmalige Messung des Blutzuckerspiegels, wie der Körper darauf reagiert.
Am gebräuchlichsten ist folgende Methode:
75 g Glucose (Traubenzucker) werden in etwas mehr als einem Viertel-Liter Wasser aufgelöst und vom Patienten innerhalb von 5 Minuten getrunken.
Blutabnahmen erfolgen einmal vor Gabe der Zuckerlösung (Nüchternwert, manchmal "0 h-Wert" genannt), anschließend nach einer Stunde (1 h-Wert) und auf jeden Fall nach 2 h (2 h-Wert; wichtigster Wert).
Fallweise werden auch dazwischen noch Blutabnahmen durchgeführt. Für die Definition des Diabetes mellitus nach den neuesten Kriterien ist aber nur der 2 h-Wert entscheidend (und natürlich der Wert vor der Zuckergabe. Dieser entspricht ja dem normalen Nüchternblutzucker).
Bei Kindern wird die Zuckermenge nach dem Körpergewicht dosiert. Man gibt 1.75 g pro kg Körpergewicht, maximal aber 75 g.
 
Nebenwirkungen des Tests:
Manchmal kann Übelkeit oder auch Erbrechen nach dem Trinken der Zuckerlösung auftreten. Meist stört aber nur das Trinken der unerwartet unangenehm schmeckenden Zuckerlösung.

Prinzip der Blutzucker-Belastungsprobe
Beim Test wird eine Nahrungszufuhr imitiert. Der Blutzucker steigt nach der Einnahme des Zuckers an. Der ansteigende Blutzucker sollte eine Ausschüttung des Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse auslösen. Durch Wirkung des Insulins wird der Großteil des aufgenommenen Zuckers in der Leber gespeichert (als Glykogen). Die übrige Menge wird vom Muskel oder vom Fettgewebe aufgenommen. Dies geht sehr rasch. Daher steigt der Blutzucker normalerweise auch nach Zuckergabe nicht sehr stark an. Wenn zu wenig Insulin ausgeschüttet wird, das Insulin aus anderen Gründen nicht wirkt oder andere Hormone die Insulinwirkung behindern, steigt der Blutzucker nach Belastung stark an.

Durch Insulinwirkung wird der Blutzucker nach der Nahrungsaufnahme oder bei der Blutzucker-Belastungsprobe gesenkt

Wirkungen des Insulins nach der Nahrungsaufnahme Kohlenhydrate der Nahrung werden bei der Verdauung in kleine Zuckermoleküle gespalten. Diese werden über den Dünndarm ins Blut aufgenommen, ebenso wie der bei der Zuckerbelastung verabreichte Zucker. Die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse sorgt dafür, dass der Blutzucker rasch verwertet wird: Aufnahme in Muskel, Leber und ins Fettgewebe. Daher steigt der Blutzucker nach Zuckerbelastung normalerweise nur gering an.

 

Voraussetzungen für ein richtiges Test-Ergebnis

  • Der Patient sollte in den vorangehenden 3 Tagen normale Essgewohnheiten einhalten (d.h., täglich zwischen 150 und 200 g Kohlenhydrate zu sich nehmen).
  • Die Einnahme störender Medikamente sollte in den vorangehenden 3 Tagen (wenn möglich) unterbleiben
  • Mindestens 3-tägiger Abstand zur Menstruation
  • Durchführung am Morgen nachdem der Patient 10 bis maximal 16 h kein Nahrung zu sich genommen hat
  • Während des Tests sitzen oder liegen
  • Während und vor dem Test kein Rauchen

 

Beurteilung der Ergebnisse der Blutzucker-Belastungsprobe
Normalerweise liegt der Blutzucker-Nüchternwert unter 110 mg/dl (6.1 mmol/l) und der 2 h-Wert unter 140 mg/dl (7.8 mmol/l).
Sowohl ein erhöhter Nüchtern-Blutzuckerwert (Blutzuckerspiegel vor der Zuckergabe über 126 mg/dl bzw. 7.0 mmol/l) als auch ein erhöhter 2-Stunden-Wert (über 200 mg/dl bzw. 11.1 mmol/l) gelten als Hinweis auf eine Zuckerkrankheit.

Blutzuckspiegelverlauf nach Blutzucker-Belastungsprobe Blutzuckerspiegel bei Blutzucker-
BelastungsProbe

Im Vergleich zum Gesunden findet man beim  Zuckerkranken: einen höheren Ausgangswert, einen höheren Anstieg, einen langsameren Abfall.
(modifiziert nach Guyton, Textbook of Medical Physiology, Saunders-Verlag)

 
Nachfolgend die neuen Kriterien für die Diagnose einer Zuckerkrankheit.
Anmerkung: die angegebenen Blutzucker-Grenzen gelten für die Bestimmung aus der Blutflüssigkeit eines aus der Vene abgenommenen Blutes. Für Kapillarblut ("Fingerstich") gelten etwas andere Werte.

 

Die Definition des Diabetes mellitus:
(American Diabetes Association, Diabetes Care, Vol. 33, Suppl.1, 2010)
 

1. HbA1c  6.5% oder höher.
2. Ein Nüchtern-Blutzuckerspiegel von 126 mg/dl (=7.0 mmol/l) oder höher. Nüchtern heißt: keine Kalorienzufuhr in den letzten 8h.
3. Ein Blutzuckerspiegel von 200 mg/dl (=11.1 mmol/l) oder höher beim 2-Stunden-Wert des Zuckerbelastungstests (oraler Glucose-Toleranz-Test, OGTT). Bei diesem Test werden 75 g Glucose in Wasser gelöst eingenommen. Danach werden Blutzuckermessungen vorgenommen.
4. Es finden sich Zeichen des Diabetes (wie große Trink- und Harnmengen) und ein Blutzuckerspiegel von 200 mg/dl (=11.1 mmol/l) oder höher. Gilt auch für Blutabnahmen nach Mahlzeiten.
 
Hinweise:
  • Ein Diabetes mellitus liegt vor, wenn eines der Kriterien erfüllt ist und an einem anderen Tag bestätigt wird.
  • Die Bestätigung kann durch Erfüllung des gleichen Kriteriums oder eines der beiden anderen erfolgen. Man sollte aber vorzugsweise den Wert wiederholen, der abnorm war.
  • Kriterium 4 kann auch bei einmaligem Auftreten zur Diagnose Diabetes mellitus ausreichen, die anderen Kriterien nur in Ausnahmefällen bei sehr typischen Symptomen.
  • Die angegebenen Blutzuckerwerte sind Werte für Bestimmungen aus der Blutflüssigkeit einer aus einer Vene abgenommenen Blutprobe. Messungen in der Blutflüssigkeit von Kapillarblut ("Fingerstich") können besonders beim Zuckerbelastungstest davon abweichen.
  • Die HbA1c-Bestimmung muss bestimmten Qualitätsnormen genügen (mobile Kleingeräte sind ungeeignet)
  • Der HbA1c Wert ist bei manchen Krankheiten (z.B.Hämolysen, Eisenmangelanämien) und in der späteren Schwangerschaft nicht für die Diabetes-Diagnose verwendbar.
  • Bei sehr rasch auftretendem Diabetes Typ 1 kann der HbA1c Wert zu Beginn der Erkrankung noch normal sein.  

  

Und wenn man zwischen diesen Grenzen liegt?
Wenn der Blutzuckerwert zwar nicht normal ist, aber auch noch nicht die oben angegebenen Kriterien eines Diabetes erfüllt?
Das bezeichnet man dann entweder als "gestörte Nüchtern-Glucose" (=impaired fasting glucose, IFG), wenn der Nüchternblutzuckerwert größer oder gleich 110 mg/dl (6.1 mmol/l) aber unter 126 mg/dl (7.0 mmol/l) ist.
Oder als "gestörte Glucose-Toleranz" (=impaired glucose tolerance, IGT), wenn der 2-Stunden-Wert des Zuckerbelastungstests größer oder gleich 140 mg/dl (7.8 mmol/l) aber unter 200 mg/dl (11.1 mmol/l) ist.
Was bedeutet dies jetzt für den Patienten? Einmal muss man überlegen, ob nicht eine andere Erkrankung (also nicht der typische Diabetes) für die Erhöhung verantwortlich ist (Beispiele unter Blutzucker-Erhöhung). Und man wird regelmäßige Blutzuckerkontrollen vorsehen, weil Personen mit gestörter Nüchternglucose oder gestörter Glucose-Toleranz ein höheres Risiko haben, einmal wirklich einen Diabetes zu entwickeln. Abgesehen davon, haben solche Personen statistisch gesehen ein höheres Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen ("Gefäßverkalkung", Infarkt, Schlaganfall u.a.).
Ob dieses Risiko aber wirklich von den leicht erhöhten Blutzuckerwerten kommt, ist nicht so klar. Personen mit gestörter Glucose-Toleranz haben oft auch andere Riskofaktoren (Blutfette, Blutdruck, Übergewicht), die ebenfalls Ursache der Gefäßschädigungen sein könnten.


Blutzucker-Belastungsprobe in der Schwangerschaft
Da in der Schwangerschaft eine Neigung zu erhöhten Blutzuckerspiegeln besteht und diese dem Kind schaden könnten, wird in jeder Schwangerschaft nach dem Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes der Mutter gesucht. Wann und wie getestet wird, wird nicht ganz einheitlich gehandhabt und eifrig von Experten diskutiert. Ein Blutzuckerbelastungstest wird aber meist notwendig sein.

Einschub Schwangerschaftsdiabetes

Wann wird nach dem Schwangerschaftsdiabetes gesucht?
Liegen Risikofaktoren vor (hohes Alter, Fettleibigkeit, starke Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Diabetesfälle in der Familie, frühere Früh- oder Fehlgeburten, frühere Geburten mit Geburtsgewichten >4000g) sollte man sobald wie möglich testen und die Tests in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche wiederholen. Schwangere mit normalem Risiko testet man in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche.

Wie erkennt man den Schwangerschaftsdiabetes?
Findet man einen Nüchternblutzuckerspiegel von 126 mg/dl (7.0 mmol/l) oder einen zu einem beliebigen Zeitpunkt gemessenen Spiegel von 200 mg/dl (11.1 mmol/l) oder höher, dann ist damit die Diagnose Diabetes gestellt (Werte gelten für die Blutflüssigkeit eines Blutes, das aus einer Vene abgenommenem wurde).
Findet man keine so hohen Werte muss man einen Zuckerbelastungstest durchführen. Dabei gibt es verschiedene Varianten, die sich in der Menge des einzunehmenden Zuckers und in den zulässigen Grenzwerten unterscheiden. Es besteht keine Einigkeit, welcher Test und welche Grenzwerte ideal sind. Nachfolgend sind die Grenzen für die 100 g Blutzucker-Belastungsprobe angeführt.

100 g Belastung mg/dl mmol/l
Nüchternwert 95 5.3
1h-Wert 180 10.0
2h-Wert 155 8.6
3h-Wert 140 7.8
Werden bei dem Test 2 oder mehr dieser Grenzen erreicht oder
übertroffen, gilt dies als Zeichen für einen Schwangerschaftsdiabetes.
Der Test sollte am Morgen nach einer 8-14h Fastenperiode durchgeführt

werden. In den letzten 3 Tagen sollte man keine Diät gehalten haben.
Während des Tests sollte die Schwangere sitzen und nicht rauchen.
Die Werte gelten für die Blutflüssigkeit eines Blutes, das aus einer
Vene entnommen wurde.
(American Diabetes Association, Diabetes Care, 2003

HbA1c zur Erkennung des Schwangeschaftsdiabetes?
(American Diabetes Association, Diabetes Care, Vol.33, Suppl.1, 2010)
Am Beginn einer Schwangerschaft, kann man die ganz normalen Diabetes-Kriterien zur Diagnose verwenden. Da spielt das HbA1c eine Rolle. [Ein am Beginn einer Schwangerschaft erkannter Diabetes ist allerdings nicht wirklich ein Schwangerschaftsdiabetes sondern ein Diabetes, den man anlässlich der Schwangerschaft entdeckt hat].
Für die Untersuchung in der 24-28 Woche ist das HbA1c ungeeignet [weil einerseits der Hämoglobinstoffwechsel verändert sein kann und andererseits das HbA1c zu sehr "in die Vergangenheit blickt", was in diesem Fall nicht erwunscht ist].

Was macht man, wenn ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt?
Kohlenhydratarme Diät, häufige Blutzuckerkontrollen jeweils vor und nach dem Essen, verstärkte Kontrollen in der Schwangerschaft. Eventuell Insulinbehandlung. 6 Wochen oder länger nach der Geburt und in der Folge alle 3 Jahre sollte man den Blutzuckerspiegel der Frau kontrollieren. Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko, später (eventuell erst nach vielen Jahren) einen Diabetes zu entwickeln.


Wie groß ist bei Schwangerschaftssdiabetes das Risiko für das Kind?
Vorweg: Die Mehrzahl der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes bringen völlig gesunde Kinder zur Welt.
Das Risiko von verschiedenen Komplikationen und Fehlbildungen ist bei Schwangerschaftsdiabetes etwas erhöht. Besonders ein zu hohes Geburtsgewicht kommt häufig vor. Für die meisten Probleme gilt: je höher der Blutzuckerspiegel, desto höher das Risiko. Bei optimaler Behandlung ist das Risiko kaum höher als bei einer ganz normalen Schwangerschaft.

   
REFERENZ-
BEREICHE:
Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 2001
75 g -
Glucose-
Belastung
Nüchternwert
("0 h-Wert)
2 h-Wert
  mg/dl mmol/l mg/dl mmol/l
Venöses
Plasma*
< 110 < 6.1 < 140 < 7.8
Kapilläres
Plasma*
< 110 < 6.1 < 160 < 8.9
Venöses Vollblut
(Hämolysat)*
< 100 < 5.6 < 120 < 6.7
Kapilläres Vollblut
(Hämolysat)*
< 100 < 5.6 < 140 < 7.8
*Für die Blutzuckermessung kann das Blut wie üblich aus
einer Vene abgenommen werden und in der Blutflüssigkeit
gemessen werden (Venöses Plasma). Man kann das Blut
aber auch durch Fingerstich gewinnen (Kapilläres Plasma).
Unabhängig davon kann der Blutzucker auch im "Gesamtblut"
nach Auflösung der roten Blutkörperchen (=Hämolyse)
bestimmt werden (Vollblut). Letzteres ist bei uns aber eher
unüblich.
   
DIABETES-
GRENZEN:
Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft, 2001
75 g -
Glucose-
Belastung
Nüchternwert
("0 h-Wert)
2 h-Wert
  mg/dl mmol/l mg/dl mmol/l
Venöses
Plasma
>= 126 >= 7.0 >= 200 >= 11.1
Kapilläres
Plasma
>= 126 >= 7.0 >= 220 < 12.2
Venöses Vollblut
(Hämolysat)
>= 110 >= 6.1 >= 180 >= 10.0
Kapilläres Vollblut
(Hämolysat)
>= 110 >= 6.1 >= 200 >= 11.1
  • Werden die Referenzbereiche des Nüchternwerts überschritten
    aber die Diabetesgrenzen (noch) nicht, spricht man von
    "gestörter Nüchtern-Glucose" (=impaired fasting glucose, IFG).
  • Werden die Referenzbereiche des 2 h-Werts überschritten
    aber die Diabetesgrenzen (noch) nicht, spricht man von
    "gestörter Glucose-Toleranz" (=impaired glucose tolerance, IGT).
   
 
Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!
ERHÖHTE WERTE BEI DER BLUTZUCKER-
BELASTUNG:
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Die Blutzucker-Belastungsprobe wird zu Diagnose der Zuckerkrankheit eingesetzt, demnach kommen erhöhte Werte bei Zuckerkrankheit verschiedenster Ursache vor.

Die einzelnen in Frage kommenden Erkrankungen sind im Abschnitt Blutzucker-Erhöhung beschrieben.

 

"Falsch-hohe" Werte
Bei verschiedenen Zuständen sind die Werte des Zuckerbelastungstests erhöht, ohne dass eine Zuckerkrankheit oder eine gestörte Glucose-Toleranz vorliegt. Da man den Test aber nur zur Erkennung der eben genannten Krankheitsbilder einsetzt, sieht man diese Werte dann als "falsch-hoch" an.
  • Nach Magenoperationen, bei denen der Magen mit dem Dünndarm verbunden wird (z.B. sog. "Billroth II"), kommt der Nahrungsinhalt zu rasch in den Dünndarm. Blutzucker-Belastungsprobe nicht durchführbar.
    Durchführbar wäre eine Zuckerbelastung mit Gabe des Zuckers über eine Injektion (intravenöser Glucosetoleranz-Test). Dieser Test wird nur sehr selten durchgeführt.
  • Bei manchen Patienten mit Geschwüren des Zwölffingerdarms (Duodenalulcus)
    (Diese können vermehrt Dünndarmhormone ausschütten, die den Blutzuckerspiegel erhöhen)
  • Zu geringe Kohlenhydratzufuhr oder zu langes Fasten vor der Untersuchung
  • Erniedrigtes Magnesium in der Blutflüssigkeit
  • Erniedrigtes Kalium in der Blutflüssigkeit
  • Manche hormonellen Kontrazeptiva ("die Pille")
  • Medikamente
    Z.B. solche, die den Kaliumspiegel vermindern (manche harntreibenden Mittel [Diuretika], Abführmittel), daneben Betablocker, Kortikoide ("Kortison") und andere. Medikamente möglichst einige Tage vor Untersuchung nicht einnehmen.
  • Körperliche Belastungen (Operationen, Infektionen)
   
"FALSCH-
NORMALE"
WERTE:
Medikamente
Verschiedene Medikamente können eine normale Blutzucker-Belastbarkeit vortäuschen, d.h. die Blutzucker-Belastungsprobe ist normal, obwohl eine Zuckerkrankheit oder gestörte Glucose-Toleranz vorliegt.
Dazu gehören besonders Blutzucker-senkende Medikamente (Antidiabetika) aber auch Koffein oder Medikamente gegen Depression (Monoaminoxidasehemmer) u.a.

 

Verdauungsstörungen
Verschiedenste Erkrankungen des Darmtraktes (entzündliche Durchfallserkankungen, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und viele andere) führen zu einer Störung der Aufnahme des eingenommenen Zuckers. Dementsprechend steigt auch der Blutzucker nur gering an, selbst wenn eine Zuckerkrankheit oder gestörte Glucose-Toleranz vorliegt.
   

 

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Letzte Änderung 2010-04-04

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