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Eosinophile Granulozyten - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl
  
NAME:
Weiße Blutkörperchen, die sich mit dem Farbstoff Eosin anfärben.
   
KURZINFO:
Eosinophiler Granulozyt nach Standardfärbung im Mikroskop betrachtet Eosinophile Granulozyten haben Bedeutung bei der Abwehr von Parasiten (Würmer, Läuse,..), bei bestimmten Allergien und bei Autoimmunerkrankungen. Ihre Vermehrung kann ein Hinweis auf diese Erkrankungen sein. Daneben sind sie aber auch noch bei vielen anderen Erkrankungen erhöht.
Die Eosinophilen Granulozyten werden heute überwiegend automatisiert von speziellen Analysatoren bestimmt. Manchmal werden sie noch im Mikroskop nach Anfärbung gezählt.
   
REFERENZBEREICH:
  Bereich Einheit
relativ* 0.4 bis 7 % der Leukozyten
absolut* 30 bis 470 Zellen /µl
absolut* 0.03 bis 0.47 x109 Zellen /l

*Die Menge bestimmter weißer Blutkörperchen kann man einerseits relativ als %-Wert angeben (20% Eosinophile heißt z.B., dass 20% aller weißen Blutkörperchen Eosinophile sind) oder absolut als Anzahl der Zellen, die in einem bestimmten Volumen enthalten sind. Meist ist der Absolutwert der aussagekräftigere. Haben Sie z.B. 10% Eosinophile bei einer Leukozytenzahl von nur 4000/µl, dann sind die Eosinophilen ja absolut immer noch normal (nämlich 400/µl).

   
ERHÖHUNG =
EOSINOPHILIE:
Leichte Eosinophilien sind nicht selten. Oft findet man keine bestimmte Ursache.
Allergische Erkrankungen: Asthma, Urtikaria (Quaddelbildung), Heuschnupfen, manche Medikamentenallergien, Angioneurotisches Ödem
Hauterkrankungen:
Pemphigus vulgaris, Dermatitis herpetiformis,
Parasitäre Erkrankungen: Vermehrung besonders bei in das Gewebe eindringenden Parasiten: Trichinose, Hundebandwurmerkrankung, Bilharziose, seltener bei Bandwürmern im Darm oder Ektoparasiten (="Außenparasiten" also z.B. Läuse oder Wanzen)
Bestimmte Infektionen: Scharlach (Streptokokkeninfekt), Chorea minor (Plötzliche, unwillkürliche Bewegungen; meist nach Streptokokkeninfekt)
Maligne Bluterkrankungen:
Chronisch Myeloische Leukämie, Polyzythämia Rubra Vera, Morbus Hodgkin (=maligne Lymphogranulomatose, jeder 5. Fall)
Nach Entfernung der Milz (einige Monate)
Hypereosinophiles Syndrom / Eosinophilenleukämie
Maligne Erkrankungen jeder Art, besonders mit Metastasen
Nach Bestrahlungen
Autoimmunerkrankungen: Pan-/Poly-/Periarteriitis nodosa und anderen Vaskulitiden (Autoimmunentzündungen der Gefäße; z.B. Churg-Strauss-Syndrom), Rheumatoide Arthritis
Sarkoidose
Unterfunktion des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse, Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit)
Opiatabhängigkeit
Sarkoidose
Erhöhung als erbliche Besonderheit ohne zugrundeliegende Erkrankung
Erhöhung ohne erkennbare Ursache
Medikamente die eine Erhöhung bewirken können: sehr viele Medikamente können eine allergische Reaktion und damit auch eine Eosinophilie zur Folge haben.
   
NIEDRIGE WERTE BEI:
Nebennierenrindenüberfunktion (Stress, schwere körperliche Belastung, Cushing-Syndrom)
Pemphigus vulgaris, schwere Fälle
Medikamente die eine Verminderung bewirken können:   Corticoide, ACTH, Adrenalin
   

 

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Letzte Änderung 2003-09-09

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