THROMBOTEST
(TT) Referenzbereiche ("Normalbereiche")
Plasma
Dipl.MTA
Maria Zeilinger
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Angabe in Prozent der Norm (%) - Angabe in INR (Internationale Normalisierte Ratio)
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- Die nachfolgenden Werte sind mit verschiedenen
Methoden ermittelt und können daher nicht unbedingt direkt übernommen werden. Die
tendenzielle Veränderung der Werte mit dem Lebensalter ist aber meist mit anderen
Methoden vergleichbar.
- Das Messergebnis des Thrombotests wird in
Prozent der Norm (%) oder in der Internationalen Normalisierten Ratio (INR) angegeben.
- Der Thrombotest (TT) ist eine Variante der
Thromboplastinzeit (TPZ), die ähnlich funktioniert und ähnliche Aussagekraft hat wie die
TPZ.
- Anwendung findet dieser Test v.a. in der
Kontrolle einer Antikoagulantientherapie mit Cumarin-Medikamenten bzw. Vitamin
K-Antagonisten (z.B.Marcumar®).
- Der Test kann und wird häufig mit
Kapillarblut durchgeführt, d.h. ein Einstich in die Fingerspitze genügt. Der Einstich in
die Haut sollte genügend tief sein und es sind immer die ersten Tropfen vom Blut zu
verwenden. Das Kapillarblut wird mit Natriumcitrat-haltiger Kapillare entnommen. Die Probe
muß sofort getestet werden.
- Bei einer Venenblutabnahme wird als Untersuchungsmaterial
plättchenarmes Citratplasma verwendet (1 Teil Natriumcitrat-Lösung 0.11 mmol/l mit 9
Teilen Venenblut vermischt). Das Mischverhältnis ist genau einzuhalten, da z.B. ein zu
großer Citratanteil (Unterfüllung des Probenröhrchens) zu verlängerten
Gerinnungszeiten führen kann.
- Heparin beeinflußt die Thrombotest-Werte (Verlängerung). Die
Blutabnahme sollte nach Abklingen des Heparineffektes (je nach Art des Heparins bis zu 8
Stunden nach der Injektion) erfolgen.
- Bei der Verwendung von Vollblut hängt das
Thrombotest-Resultat vom Hämatokrit-Wert ab. Dies kann durch die Multiplikation des
Prozentwertes mit einem Faktor korrigiert werden, was aber in der Praxis nur bei Patienten
mit schwerer Anämie (niedriger Hämatokrit) oder Polyzythämie (erhöhter Hämatokrit)
notwendig ist.
- Die Thrombotest-Resultate sind abhängig von der Art des
verwendeten Thromboplastins (unterschiedliche Reagenzien).

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THROMBOTEST
Referenzbereiche
Plasma
Angaben
in Prozent der Norm (%)
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Normalbereich Erwachsene - Therapeutischer Bereich 1 - Therapeutischer Bereich 2
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- Die nachfolgenden Werte sind mit verschiedenen
Methoden ermittelt und können daher nicht unbedingt direkt übernommen werden. Die
tendenzielle Veränderung der Werte mit dem Lebensalter ist aber meist mit anderen
Methoden vergleichbar.
- Die Aktivität der Patientenprobe wird in
Prozent (auf Normalplasmapool bezogen) angegeben.
- Ein Wert von z.B. 70% der Norm besagt, daß
die Gerinnung im Blut 70% der Gerinnung einer Normalprobe (=Gesunden) entspricht.
- Der Thrombotest ist eigentlich nur für Proben
von Patienten geeignet, die unter oraler Antikoagulantientherapie (OAK) stehen.
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Citratplasma |
% der Norm |
> 70 |
Methode:
ThrombotestTM, Axis-Shield PoC AS. |
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Citratplasma |
% der Norm |
70 - 120* |
*Hinweis:
Gesunde Erwachsene, die nicht unter einer gerinnungs-
hemmenden Therapie stehen. Werden keine gerinnungshemmende
Medikamente (z.B.Marcumar®) gegeben, sollte anstelle desThrombo-
tests die TPZ-Bestimmung (Thromboplastinzeit) durchgeführt werden. |
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Citratplasma |
% der Norm |
5 - 15* |
Methode:
ThrombotestTM, Axis-Shield PoC AS. |
*Hinweis:
Therapeutischer Bereich bei gerinnungshemmender
Medikation mit Cumarin-Derivaten. |
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Grund zur Gabe der
gerinnungshemmenden Medikamente |
Therapeutischer
Bereich
in % der Norm |
Zur Prophylaxe und bei
manifesten
Thrombosen, Pulmonalmbolie,
arterielle Erkrankungen |
6 - 9* |
Zur Prophylaxe während
Operationen |
9 - 17* |
Methode: |
ThrombotestTM |
Quelle: |
Poller L.: Therapeutic
ranges for oral
anticoagulation in different thromboembolic
disorders. Ann.Hematol.64, 1992. |
Diese Angaben sind nur
Richtlinien, die gegebenenfalls der individuellen Situation
des Patienten
angepasst werden müssen. |
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THROMBOTEST
Referenzbereiche
Plasma
Angaben in
INR (International Normalized Ratio)
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Normalbereich Erwachsene - Richtwert
bei Therapie - therapiespezifische Bereiche 1 - therapiespezifische Bereiche 2 - therapiespezifische Bereiche 3
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- Die nachfolgenden Werte sind mit verschiedenen
Methoden ermittelt und können daher nicht unbedingt direkt übernommen werden. Die
tendenzielle Veränderung der Werte mit dem Lebensalter ist aber meist mit anderen
Methoden vergleichbar.
- Der ermittelten Werte hängen stark vom jeweils verwendeten
Reagenz ab, da die verschiedensten Thromboplastin-Reagenzien eine
unterschiedliche Faktorenempfindlichkeit gegenüber den Faktoren II,V,X und VII aufweisen.
- Um die Resultate von verschiedenen Laboratorien
(unterschiedliche Reagenzien) vergleichen zu können, wurde die INR eingeführt.
- Die INR ist eine methodenunabhängige Größe, die auf einen
WHO-Standard bezogen ist. Sie errechnet sich durch den Vergleich des Messresultates des
Patienten mit einem Normalplasmapool.
z.B. INR = 3 bedeutet: Probe gerinnt 3x langsamer als "normales" Plasma.
- Die normale Blutgerinnung entspricht einem INR von 1.
Der gewünschte Zielbereich liegt je nach Erkrankung zwischen 2 und ~4,5.
Zu beachten ist, dass die Blutungsgefahr mit zunehmendem INR steigt. Zu hohe
INR-Werte sollten daher vermieden werden, da der gerinnungshemmende Effekt nicht
verbessert wird, die Blutungsgefahr aber überproportional ansteigt!
- Der Thrombotest ist eigentlich nur für Proben
von Patienten geeignet, die unter oraler Antikoagulantientherapie (OAK) stehen.
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Citratplasma |
INR |
< 1.08* |
Methode:
Thrombotest |
*Wert eines
"Gesunden"; keine Medikamenteneinnahme
(Vitamin K-Antagonisten). |
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Citratplasma |
INR |
2.0 - 3.5* |
Quelle:
Thomas L., Labor und Diagnose, 5.Auflage, 2000. |
*Einnahme von Vitamin
K-Antagonisten (z.B.Cumarin, Marcumar). |
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Grund zur Gabe der
gerinnungshemmenden Medikamente |
Therapeutischer
Bereich |
Einheit |
Vorbeugung von Thrombosen
nach Operationen |
1.5 - 2.5* |
INR |
Vorbeugung von Thrombosen nach bestimmten
Operationen (z.B. Hüftoperation) |
2.0 - 3.0* |
INR |
Behandlung und Vorbeugung nach
Beinvenenthrombosen oder Lungengefäßverstopfung (Lungenembolie) |
2.0 - 3.0* |
INR |
Vorbeugung eines neuerlichen Herzinfarkts |
1.5 - 2.5* |
INR |
Vorhofflimmern, Herzklappenfehler,
Herzklappenbioprothesen |
2.0 - 3.0* |
INR |
Künstliche mechanische Herzklappen |
3.0 - 4.5* |
INR |
Dilatative Kardiomyopathie
(Herzmuskelerkrankung
mit Vergrößerung des Herzens) |
1.5 - 2.5* |
INR |
Quelle: |
Nach Glusa, Pindur und
Wenzel, Pharmakologie & Toxikologie, Urban&Fischer Verlag. |
*Die Werte sind nur
Richtlinien, die gegebenenfalls der individuellen Situation des Patienten angepasst werden
müssen. |
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Grund zur Gabe der
gerinnungshemmenden Medikamente |
Therapeutischer
Bereich
Angabe in INR |
Zur Prophylaxe und bei
manifesten
Thrombosen, Pulmonalmbolie,
arterielle Erkrankungen |
4.2 - 3.0* |
Zur Prophylaxe während
Operationen |
3.0 - 2.0* |
Methode: |
ThrombotestTM |
Quelle: |
Poller L.: Therapeutic
ranges for oral
anticoagulation in different thromboembolic
disorders. Ann.Hematol.64, 1992. |
Diese Angaben sind nur
Richtlinien, die gegebenenfalls der individuellen Situation
des Patienten
angepasst werden müssen. |
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Grund zur Gabe der
gerinnungshemmenden Medikamente |
Therapeutischer
Bereich
Angabe in INR |
Vorhofflimmern/-flattern |
2.0 - 3.0 |
Herzklappenprothesen -
mechanische Klappen |
2.0 - 3.5
(Dauertherapie) |
Herzklappenprothesen -
Bioprothesen |
2.0 - 3.0
(für 3 Monate
nach Klappenersatz) |
Tiefe
Beinvenenthrombose/Lungenembolie |
2.0 - 3.0 |
Quelle: |
Moll S., Dietz R.
Quick-Wert und INR.
Dtsch Ärztebl 1999; 96:C-2114-5. |
Bei der Festlegung des INR
ist das Blutungs- und Thromboserisiko jedes Patienten individuell
zu berücksichtigen. |
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